Berlin-Tempelhof, bekannt für das historische Flughafengelände und das weitläufige Tempelhofer Feld, ist weit mehr als nur der ehemalige Standort eines der geschichtsträchtigsten Flughäfen Europas. Der Bezirk, der seit der Verwaltungsreform 2001 Teil des größeren Bezirks Tempelhof-Schöneberg ist, setzt sich aus verschiedenen charaktervollen Kiezen zusammen, die jeweils ihren ganz eigenen Charme und ihre Besonderheiten haben. Dieser Artikel nimmt dich mit auf eine Entdeckungsreise durch die Wohngebiete Tempelhofs und zeigt, was das Leben in diesem vielseitigen Berliner Bezirk so besonders macht.
Die Geschichte Tempelhofs als Wohngebiet
Von der dörflichen Siedlung zum urbanen Bezirk
Die Geschichte Tempelhofs als Wohngebiet reicht weit zurück. Ursprünglich ein kleines Dorf vor den Toren Berlins, wurde Tempelhof 1920 im Zuge der Bildung von Groß-Berlin eingemeindet. In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich der Bezirk zu einem wichtigen Wohn- und Arbeitsstandort. Besonders die 1920er Jahre waren eine Zeit intensiver Bautätigkeit, in der viele der heute noch prägenden Wohnsiedlungen entstanden.
Die Nähe zum Flughafen Tempelhof, der 1923 eröffnet wurde und bis 2008 in Betrieb war, prägte die Entwicklung des Bezirks maßgeblich. Nach dem Zweiten Weltkrieg und während der Zeit der deutschen Teilung gewann Tempelhof als „Tor zum Westen“ und Symbol für die Berliner Luftbrücke zusätzliche Bedeutung. Diese historischen Entwicklungen haben ihre Spuren in der Architektur und Struktur der verschiedenen Kieze hinterlassen.
Architektonische Vielfalt und prägende Bauepochen
Tempelhof zeichnet sich durch eine bemerkenswerte architektonische Vielfalt aus. Hier finden sich Gebäude aus verschiedenen Epochen, von Gründerzeithäusern über die markanten Siedlungen der 1920er und 1930er Jahre bis hin zu modernen Neubauten. Besonders prägend sind die Wohnsiedlungen des sozialen Wohnungsbaus aus der Weimarer Republik, die oft von renommierten Architekten wie Bruno Taut oder Fritz Erler geplant wurden.
Ein architektonisches Highlight ist die Gartenstadt Neu-Tempelhof, die zwischen 1920 und 1928 nach Plänen von Fritz Bräuning entstand. Mit ihren großzügigen Innenhöfen, durchdachten Grundrissen und der ansprechenden Fassadengestaltung gilt sie als beispielhaftes Ensemble des Neuen Bauens. Auch die in den 1930er Jahren entstandene Fliegersiedlung, die ursprünglich für Piloten und Angestellte des Flughafens gebaut wurde, ist ein charakteristisches Beispiel für die Wohnarchitektur ihrer Zeit.
Die Kieze Tempelhofs im Porträt
Alt-Tempelhof: Der historische Kern
Alt-Tempelhof, rund um die Dorfkirche und den alten Dorfanger gelegen, bildet den historischen Kern des Bezirks. Hier finden sich noch einige historische Gebäude, die an die dörfliche Vergangenheit erinnern. Die Dorfkirche Tempelhof, deren älteste Teile aus dem 14. Jahrhundert stammen, ist das Wahrzeichen dieses Kiezes und ein beliebter Treffpunkt für die Nachbarschaft.
Das Wohnen in Alt-Tempelhof hat einen besonderen Charme: Kleine Straßen, historische Bausubstanz und eine geringe Baudichte vermitteln fast ein kleinstädtisches Gefühl – und das mitten in Berlin. Die Nähe zum Tempelhofer Feld, das nur wenige Gehminuten entfernt liegt, bietet einen zusätzlichen Freizeitwert. Gleichzeitig ist die Infrastruktur gut ausgebaut, mit zahlreichen Geschäften, Restaurants und Cafés entlang der Hauptstraßen.
Die Bevölkerungsstruktur in Alt-Tempelhof ist gemischt, mit einem hohen Anteil langjähriger Bewohner, die oft seit Generationen hier leben. In den letzten Jahren hat der Kiez auch verstärkt junge Familien angezogen, die die ruhige Wohnlage mit guter Anbindung an die Innenstadt schätzen. Die Immobilienpreise sind hier im Vergleich zu anderen innerstädtischen Lagen noch moderat, zeigen aber in den letzten Jahren eine steigende Tendenz.
Neu-Tempelhof: Großstädtisches Wohnen mit Qualität
Neu-Tempelhof, das Gebiet nördlich des Tempelhofer Damms, ist geprägt von den beeindruckenden Wohnanlagen der 1920er Jahre. Die bereits erwähnte Gartenstadt Neu-Tempelhof mit ihren charakteristischen roten Klinkerfassaden ist das Herzstück dieses Kiezes und steht unter Denkmalschutz. Die gut durchdachten Wohnungen mit ihren funktionalen Grundrissen waren ihrer Zeit weit voraus und bieten auch heute noch hohen Wohnkomfort.
Der Kiez hat eine ausgezeichnete Infrastruktur, insbesondere entlang der Tempelhofer Damm und der Friedrich-Franz-Straße, wo sich zahlreiche Geschäfte, Dienstleister und gastronomische Angebote finden. Der Ullsteinhauskomplex, ein beeindruckendes Beispiel der Industriearchitektur der 1920er Jahre, beherbergt heute verschiedene Unternehmen und kulturelle Einrichtungen und ist ein wichtiger Arbeitgeber im Kiez.
Die Bewohnerschaft von Neu-Tempelhof ist vielfältig, mit einem Mix aus langjährigen Mietern und Neuzugezogenen. Die gute Verkehrsanbindung über die U6 und verschiedene Buslinien macht den Kiez attraktiv für Berufstätige, die in der Innenstadt arbeiten. Die Nähe zum Tempelhofer Feld, das über die Zugänge an der Oderstraße und am Columbiadamm bequem zu erreichen ist, bietet eine einzigartige Naherholungsmöglichkeit direkt vor der Haustür.
Fliegerviertel und Manteuffelstraße: Gehobenes Wohnen in der Fliegersiedlung
Das Fliegerviertel im Südwesten Tempelhofs entstand in den 1930er Jahren als Wohnsiedlung für die Mitarbeiter des Flughafens. Die Siedlung, die offiziell „Siedlung Bärensiedlung“ heißt, wird im Volksmund aufgrund ihrer ursprünglichen Bewohner „Fliegersiedlung“ genannt. Mit ihren Einfamilien- und Reihenhäusern, den gepflegten Vorgärten und den ruhigen Straßen bildet sie einen starken Kontrast zu den dichter bebauten Teilen Tempelhofs.
Die Fliegersiedlung gilt heute als eine der begehrtesten Wohngegenden in Tempelhof. Die Häuser, die meist in Privatbesitz sind, werden oft liebevoll gepflegt und modernisiert, wobei der historische Charakter der Siedlung bewahrt bleibt. Die ruhige, fast vorstädtische Atmosphäre, die großzügigen Grundstücke und die gute Verkehrsanbindung machen das Viertel besonders für Familien attraktiv.
Die Manteuffelstraße, die durch das Fliegerviertel führt, ist mit ihren Geschäften und Cafés das pulsierende Herz dieses Kiezes. Hier findet man alles für den täglichen Bedarf, von Bäckereien und Metzgereien bis hin zu kleinen Boutiquen und Dienstleistern. Die Gemeinschaft in diesem Viertel ist eng verbunden, was sich in verschiedenen Nachbarschaftsinitiativen und einem aktiven Vereinsleben zeigt.
Südliche Tempelhofer Vorstadt: Urban und gut angebunden
Die südliche Tempelhofer Vorstadt, das Gebiet zwischen Tempelhof und Neukölln, hat sich in den letzten Jahren zu einem zunehmend beliebten Wohngebiet entwickelt. Der Kiez ist geprägt von Altbauten aus der Gründerzeit und dem frühen 20. Jahrhundert, durchmischt mit Nachkriegsbauten und einigen neueren Wohnkomplexen. Die Germaniapromenade, eine begrünte Allee, ist die Hauptachse dieses Viertels und bietet mit ihren Bänken und Spielplätzen eine willkommene Grünfläche.
Die Verkehrsanbindung ist ein großer Pluspunkt dieses Kiezes. Die U-Bahnlinie U6 mit den Stationen Kaiserin-Augusta-Straße und Alt-Tempelhof verbindet das Viertel direkt mit der Innenstadt. Auch mit dem Auto ist man über die Stadtautobahn schnell in anderen Teilen Berlins. Diese gute Anbindung macht das Viertel besonders für Berufspendler attraktiv.
In den letzten Jahren hat sich die südliche Tempelhofer Vorstadt zunehmend gewandelt. Neue Cafés, Restaurants und kleine Geschäfte haben sich angesiedelt, und das kulturelle Angebot hat sich erweitert. Gleichzeitig sind die Mieten und Immobilienpreise gestiegen, was zu einer teilweisen Veränderung der Bewohnerstruktur geführt hat. Dennoch hat der Kiez seinen bodenständigen Charakter weitgehend bewahrt und ist nach wie vor ein Ort, an dem verschiedene soziale Schichten und Kulturen zusammenleben.
Marienfelde und Lichtenrade: Am südlichen Rand Tempelhofs
Obwohl Marienfelde und Lichtenrade seit der Bezirksreform 2001 administrativ zu Tempelhof-Schöneberg gehören, haben sie ihre eigene Identität bewahrt. Diese südlichen Ortsteile sind gekennzeichnet durch eine lockerere Bebauung, mehr Grünflächen und einen fast kleinstädtischen Charakter. Besonders in den Einfamilienhaus-Siedlungen findet man eine ruhige Wohnqualität, die in den zentraleren Teilen Berlins selten ist.
Marienfelde ist bekannt für seinen Mix aus Wohngebieten und Industrieansiedlungen. Das Daimler-Werk ist einer der größten Arbeitgeber in diesem Ortsteil. Die Wohngebiete reichen von klassischen Einfamilienhaussiedlungen bis hin zu Großwohnsiedlungen wie dem Marienfelder Weg. Der Freizeitwert wird durch zahlreiche Parks und Grünanlagen erhöht, darunter der Marienfelder Volkspark und das Naturschutzgebiet Marienfelder Feldmark.
Lichtenrade, der südlichste Ortsteil, hat einen fast dörflichen Charakter bewahrt. Der Dorfkern mit der alten Dorfkirche bildet das historische Zentrum. Die Bahnhofstraße ist die Haupteinkaufsstraße mit zahlreichen Geschäften und Dienstleistern. Wohnlich ist Lichtenrade geprägt durch Einfamilienhäuser und kleinere Mehrfamilienhäuser, wobei in den letzten Jahren auch einige Neubauprojekte realisiert wurden. Die gute S-Bahn-Anbindung macht den Ortsteil trotz seiner Randlage zu einem attraktiven Wohnstandort.
Leben in Tempelhof: Infrastruktur und Lebensqualität
Bildung und Betreuung: Schulen und Kitas
Tempelhof ist gut ausgestattet mit Bildungs- und Betreuungseinrichtungen, was den Bezirk besonders für Familien attraktiv macht. Es gibt zahlreiche Kindertagesstätten in öffentlicher und freier Trägerschaft, obwohl die Nachfrage nach Kitaplätzen wie in ganz Berlin hoch ist. Die Grundschulversorgung ist ebenfalls gut, mit mehreren Grundschulen in den verschiedenen Kiezen, darunter die Gemeinschaftsschule Tempelhof und die Tempelherren-Grundschule.
Auch im Bereich der weiterführenden Schulen bietet Tempelhof eine gute Auswahl. Das Askanische Gymnasium und das Ulrich-von-Hutten-Gymnasium gehören zu den renommierten weiterführenden Schulen im Bezirk. Daneben gibt es Integrierte Sekundarschulen und Förderzentren. Für die berufliche Bildung stehen verschiedene Oberstufenzentren und Berufsfachschulen zur Verfügung, darunter das OSZ Handel.
Einkaufen und Gastronomie: Von Einkaufszentren bis Wochenmärkte
Die Einkaufsmöglichkeiten in Tempelhof sind vielfältig und decken alle Bereiche des täglichen Bedarfs ab. Größere Einkaufsmöglichkeiten bieten das Tempelhofer Hafen Shopping Center am Teltowkanal und das Karstadt-Warenhaus am Tempelhofer Damm. Der Tempelhofer Damm und die Manteuffelstraße sind die wichtigsten Einkaufsstraßen mit einer Mischung aus Filialgeschäften und inhabergeführten Läden.
Besonders beliebt sind die Wochenmärkte, die an verschiedenen Standorten stattfinden. Der Markt am Herrfurthplatz in Tempelhof und der Markt am Platz der Luftbrücke bieten frische Waren von regionalen Erzeugern und internationalen Händlern. Diese Märkte sind nicht nur Einkaufsmöglichkeiten, sondern auch wichtige soziale Treffpunkte für die Nachbarschaft.
Die gastronomische Landschaft Tempelhofs ist bodenständig und vielfältig. Neben klassischen deutschen Restaurants findet man internationale Küche von italienisch über türkisch bis hin zu asiatisch. In den letzten Jahren haben sich vermehrt auch Cafés und Bistros angesiedelt, die ein jüngeres Publikum ansprechen. Die Preise sind im Vergleich zu hippen Bezirken wie Kreuzberg oder Prenzlauer Berg noch moderat, was zur Beliebtheit der Lokale beiträgt.
Freizeit und Kultur: Parks, Sport und Kultur in Tempelhof
Das Tempelhofer Feld ist zweifellos das größte und bekannteste Freizeitareal in Tempelhof. Mit seinen 355 Hektar bietet es Raum für vielfältige Aktivitäten, von Radfahren und Skaten über Grillen und Picknick bis hin zu Urban Gardening. Neben diesem einzigartigen Freiraum gibt es weitere Parks und Grünanlagen, die zur Erholung einladen, darunter der Franckepark, der Bosepark und der Alte Park.
Sportlich hat Tempelhof einiges zu bieten. Mehrere Sportvereine, darunter der Sportverein Rot-Weiß Viktoria Mitte und der Mariendorfer SV, bieten verschiedene Sportarten für alle Altersgruppen an. Die Sport- und Freizeitbäder Tempelhof und Mariendorf sind beliebte Treffpunkte für Schwimmer. Auch Fitnessstudios, Yoga-Studios und andere Sportanbieter sind in den verschiedenen Kiezen vertreten.
Das kulturelle Angebot in Tempelhof ist durch kleinere Einrichtungen geprägt. Das Ballhaus Südpark bietet ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm mit Konzerten, Lesungen und Theaterstücken. Die Ufa-Fabrik, ein soziokulturelles Zentrum am Rande Tempelhofs, ist überregional bekannt für ihr alternatives Kulturprogramm. Verschiedene kleinere Galerien und Kulturinitiativen bereichern das kulturelle Leben des Bezirks.
Verkehrsanbindung: Mobilität in und um Tempelhof
Die Verkehrsanbindung ist einer der großen Pluspunkte Tempelhofs. Der Bezirk ist über die U-Bahnlinie U6 gut an das Berliner Zentrum angebunden, mit den Stationen Platz der Luftbrücke, Paradestraße, Alt-Tempelhof und Kaiserin-Augusta-Straße. Die südlichen Ortsteile sind durch die S-Bahnlinie S2 erschlossen, die eine direkte Verbindung zum Potsdamer Platz und zum Alexanderplatz bietet.
Das Busnetz ergänzt die Schienenverbindungen und stellt sicher, dass auch die Wohngebiete abseits der U- und S-Bahnlinien gut angebunden sind. Die Metrobuslinie M76 verbindet beispielsweise den U-Bahnhof Alt-Tempelhof mit dem S-Bahnhof Lichtenrade und erschließt so die verschiedenen Kieze des Bezirks.
Für Autofahrer ist die Lage an der Stadtautobahn A100 vorteilhaft, die eine schnelle Verbindung zu anderen Teilen Berlins ermöglicht. Auch die Anbindung an das überregionale Straßennetz ist gut. Die zunehmende Verkehrsdichte und Parkplatzprobleme stellen allerdings, wie in vielen Teilen Berlins, eine Herausforderung dar. Der Ausbau der Fahrradinfrastruktur schreitet voran, wobei insbesondere rund um das Tempelhofer Feld gute Bedingungen für Radfahrer bestehen.
Wohnungsmarkt und Perspektiven
Mieten und Kaufpreise im Bezirk
Der Wohnungsmarkt in Tempelhof spiegelt die unterschiedlichen Charakteristika der verschiedenen Kieze wider. Generell sind die Mieten und Kaufpreise niedriger als in den zentralen Bezirken wie Mitte, Kreuzberg oder Friedrichshain, aber in den letzten Jahren ist ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen.
In Altbaugebieten wie der südlichen Tempelhofer Vorstadt liegen die Mietpreise für unsanierte Altbauwohnungen bei etwa 9-12 Euro pro Quadratmeter kalt, für sanierte Wohnungen auch darüber. In den Siedlungen der 1920er und 1930er Jahre sind die Mieten meist etwas niedriger, wobei die geschützten Siedlungen aufgrund ihrer Qualität und Beliebtheit oft im oberen Preissegment liegen.
Beim Immobilienkauf zeigt sich ein ähnliches Bild. Eigentumswohnungen in Tempelhof kosten je nach Lage, Zustand und Ausstattung zwischen 3.500 und 5.000 Euro pro Quadratmeter. Einfamilienhäuser im Fliegerviertel oder in den südlichen Ortsteilen sind begehrt und werden entsprechend gehandelt, wobei die Preise stark von Größe, Zustand und genauer Lage abhängen.
Gentrifizierung und Veränderungen
Wie viele Teile Berlins erlebt auch Tempelhof einen Wandel, der teilweise als Gentrifizierung bezeichnet werden kann. Besonders in den Gebieten nahe Neukölln und Kreuzberg ist dieser Prozess zu beobachten. Neue Cafés, Restaurants und Geschäfte ziehen ein, das Straßenbild verändert sich, und die Mieten steigen. Allerdings verläuft dieser Prozess in Tempelhof weniger dramatisch als in anderen Bezirken.
Eine Besonderheit Tempelhofs ist der hohe Anteil an Wohnungen im Besitz von Wohnungsbaugesellschaften und Genossenschaften, die in der Regel eine gemäßigtere Mietenpolitik verfolgen. Insbesondere die Siedlungen der 1920er Jahre, die oft in genossenschaftlichem Besitz sind, bieten noch relativ stabilen und bezahlbaren Wohnraum. Dennoch spüren auch Bestandsmieter den Druck des angespannten Berliner Wohnungsmarktes.
Zukunftsaussichten für den Bezirk
Die Zukunftsaussichten für Tempelhof als Wohnstandort sind positiv. Der Bezirk profitiert von seiner guten Infrastruktur, der verkehrsgünstigen Lage und dem Freizeitwert des Tempelhofer Feldes. Die Mischung aus historischen Wohnsiedlungen, Altbauquartieren und Einfamilienhausgebieten bietet Wohnraum für unterschiedliche Bedürfnisse und Einkommensgruppen.
Herausforderungen bestehen in der Bewahrung des bezahlbaren Wohnraums angesichts des Drucks auf den Berliner Wohnungsmarkt. Die Debatte um die Zukunft des Tempelhofer Feldes, das durch den erfolgreichen Volksentscheid von 2014 vor Bebauung geschützt ist, wird sicherlich weitergehen. Gleichzeitig bieten Konversionsflächen und Nachverdichtungspotenziale Möglichkeiten für neuen Wohnraum, ohne den Charakter der gewachsenen Kieze zu gefährden.
Fazit: Tempelhof – Wohnen mit Geschichte und Zukunft
Tempelhof bietet als Wohnstandort eine faszinierende Mischung aus historischem Erbe und zukunftsweisenden Entwicklungen. Die verschiedenen Kieze mit ihren jeweils eigenen Charakteristika ermöglichen unterschiedliche Wohn- und Lebensstile – von der urbanen Altbauwohnung bis zum Einfamilienhaus mit Garten. Die gute Infrastruktur, die hervorragende Verkehrsanbindung und das einzigartige Tempelhofer Feld als Naherholungsgebiet sind starke Argumente für den Bezirk.
Was Tempelhof besonders macht, ist die Verbindung von urbaner Lebensqualität mit einer relativen Ruhe und Bodenständigkeit, die in den hipperen Bezirken Berlins oft vermisst wird. Der Bezirk bietet eine gute Balance zwischen Großstadtleben und nachbarschaftlichem Zusammenhalt, zwischen historischem Erbe und modernen Entwicklungen. Diese Qualitäten machen Tempelhof zu einem attraktiven Wohnstandort für unterschiedliche Generationen und Lebensstile.
Wer in Tempelhof wohnt, genießt den Vorteil, in einer lebendigen Großstadt zu leben und gleichzeitig von der besonderen Atmosphäre eines Bezirks zu profitieren, der seinen eigenen Charakter bewahrt hat. Mit seiner Mischung aus Geschichte, kultureller Vielfalt und zukunftsweisenden Projekten bietet Tempelhof eine hohe Lebensqualität und spannende Perspektiven für die Zukunft.